Bei Doctor Eckstein® folgen wir nicht jedem Trend und deshalb ist auch nicht jedes in den Medien gehypte INCI Teil unserer Wirkstoffpalette. Erst, wenn wir sehen, dass die wissenschaftliche Grundlage eindeutig den Effekt belegen kann, den wir erzielen wollen, verwenden wir den Wirkstoff in unseren Formulierungen.
Retinol – auch als Vitamin A1 bekannt – gehört zur Gruppe der Retinoiden, die alle in ihrer Struktur oder Funktion mit Vitamin A verwandt sind. Retinol ist einer der am besten erforschen Wirkstoffe in der Hautpflege mit bemerkenswerten, wissenschaftlich nachgewiesenen Vorteilen. Insofern kann ich nur sagen: ja, Retinol wird zurecht gehypt! Auch wir verwenden es in verschiedenen Seren und Cremes.
Das kann Retinol für Ihre Haut tun:
Es gibt verschiedene Formen von Retinoiden, die in Cremes Verwendung finden. Manche davon, wie etwa Tretinoin oder Adapalen, sind in Deutschland nur in rezeptpflichtigen Cremes enthalten, da sie sehr stark wirken. Diese kommen also nur unter ärztlicher Aufsicht, etwa bei der Behandlung von Akne, zum Einsatz.
Reine Pflegeprodukte enthalten dagegen mildere Formen von Retinoiden. Dazu gehören Retinol, Retinal oder auch Retinylpalmitat. Auch hier gibt es Abstufungen von stärker bis milder wirkend. Dass allerdings mildere Formen nicht funktionieren, ist ein Mythos. Auch sie liefern tolle Ergebnisse, also scheuen Sie nicht davor zurück!
Welche Form von Retinoiden Ihr Pflegeprodukt enthalten sollte, hängt vor allem von der Empfindlichkeit Ihrer Haut ab. Als Unternehmen, das sich auf die Entwicklung biokompatibler, hautphysiologischer Pflegeprodukte konzentriert, liegt unser Fokus in erster Linie auf sanften Inhaltsstoffen, weshalb wir in vielen unserer Produkte ein Derivat von Retinol verwenden. Gleichzeitig ist manchmal ein gezielteres Vorgehen erforderlich und wir kombinieren dann eine milde mit einer stärker wirkenden Form von Retinol.
Retinylpalmitat
Retinylpalmitat ist ein Retinol-Derivat und eine Kombination aus Retinol und Palmitinsäure. Es gilt als langsamer wirkende, sanftere Form von Retinol. Wenn Sie empfindliche Haut haben oder erst einmal vorsichtig ausprobieren möchten, wie Retinol auf Ihre Haut wirkt, dann sind Pflegeprodukte mit Retinylpalmitat sehr gut dafür geeignet. Wir verwenden diese Form des Retinols zum Beispiel in unserem Active Concentrate Brightening Complex. Hier kombinieren wir den Wirkstoff u. a. mit Niacinamid, für einen gleichmäßigeren, strahlenden Teint.
All-Trans-Retinol
Mit All-Trans-Retinol wird die natürliche Form – die Reinform – des Retinols bezeichnet. All-Trans-Retinol gilt als schneller wirkende, stärkere Form von Retinol, die in kürzerer Zeit zu sichtbaren Ergebnissen führen kann. Wir verwenden es in Kombination mit seinem Derivat Retinylpalmitat als Beautiful-Aging-Wirkstoff in unserer Nachtpflege Retinol Supreme für anspruchsvolle und reife Haut.
Gut zu wissen: In der EU wird ab November 2025 die Menge aller Retinole in einem Gesichtspflegeprodukt auf 0,3 % begrenzt. Diesen Wert überschreitet schon jetzt keines unserer Pflegeprodukte. Ab Mai 2027 müssen alle Pflegeprodukte, die Retinole enthalten, dann grundsätzlich mit einem Warnhinweis versehen sein.
Hintergrund: Da Retinol auch oral über Lebensmittel aufgenommen wird, soll auf diese Weise vermieden werden, dass es im Zusammenspiel mit einer äußeren Anwendung des Wirkstoffes zu einer Grenzwertüberschreitung kommt. Mögliche Folgen einer übermäßigen Retinol-Aufnahme können u.a. Hautirritationen, Übelkeit und Kopfschmerzen sein. Schwangere, zum Beispiel, sollten Retinol komplett meiden, da eine hohe Aufnahme von Vitamin A mit einem erhöhten Risiko für Geburtsfehler in Zusammenhang gebracht werden kann.
Retinol beginnt sofort zu wirken, aber es wird mehrere Wochen dauern, bis Sie eine deutliche Verbesserung des Aussehens Ihrer Haut und Ihres Hautgefühls feststellen können. Erschrecken Sie nicht, wenn sich Ihr Hautbild zunächst etwas verschlechtert, bevor der positive Effekt des Wirkstoffs eintritt. Das kann hin und wieder passieren und hängt meist daran, dass sich Ihre Haut erst an Retinol gewöhnen muss.
Ich empfehle Ihnen deshalb, behutsam mit der Anwendung eines Pflegeproduktes zu beginnen, das Retinole enthält. Starten Sie damit, das Produkt zweimal die Woche zu verwenden, beobachten Sie, wie Ihre Haut darauf reagiert. Wenn alles passt und sich Ihre Haut wohl damit fühlt, steigern Sie langsam die Häufigkeit der Anwendung. Zu beachten sind dabei natürlich auch die Anwendungshinweise des Herstellers Ihres Pflegeprodukts.
Mein Tipp: da es während der Anwendung eines Retinol-Produktes zu einer verstärkten Hauterneuerung kommt, kann die Haut empfindlicher reagieren – gerade auch auf äußere Einflüsse, wie UV-Strahlung. Deshalb sollte unbedingt eine Tagespflege mit UV-Filter zu Ihrer täglichen Hautpflegeroutine gehören.