„Bio“ ist zu einem der mächtigsten Begriffe in den Bereichen Nahrung und Selfcare geworden. Es begegnet uns überall – auf Lebensmittelverpackungen, in der Beauty-Werbung und mehr und mehr auch im Textilbereich. Laut einer Pressemitteilung des Instituts für Handelsforschung in Köln aus dem letzten Jahr kaufen in Deutschland etwa 91 Prozent der Menschen Bio-Produkte, wenn auch in unterschiedlicher Häufigkeit.
Bei „Bio-Hautpflege“ denken viele sofort an reine, pflanzenbasierte Formulierungen – frei von Chemikalien oder Zusätzen. Doch die Wahrheit ist: In der Hautpflege ist „Bio“ allein kein Garant für Qualität.
Was deine Haut wirklich braucht, sind Inhaltsstoffe von hoher Reinheit und nachgewiesener Wirksamkeit und eine Formulierung, die die Hautgesundheit unterstützt.
In diesem Blogbeitrag werfe ich daher einen genaueren Blick darauf, was „Bio“ in der Hautpflege tatsächlich bedeutet und warum dieses Label nicht das einzige Kriterium sein sollte, wenn du dich für oder gegen ein Pflegeprodukt entscheidest.
Was bedeutet „Bio“ in der Hautpflege?
Bei Lebensmitteln in der EU ist „Bio“ klar in der EU-Öko-Verordnung definiert. Die Bezeichnung unterliegt hier strengen Bestimmungen und wird von einigen anerkannten Bio-Siegeln sogar noch strenger gehandhabt. Es gilt eine Pflichtkennzeichnung, ohne die mit „Bio“ nicht geworben werden darf.
Im Kosmetikbereich und damit auch in der Hautpflege ist das anders. Hier gilt die EU-Kosmetikverordnung. In der Verordnung wird der Begriff „Bio“ gesetzlich nicht definiert und es besteht demnach auch keine Pflichtkennzeichnung. Allerdings besagt die Verordnung, dass niemand mit Aussagen werben darf, wenn sie irreführend, nicht wahrheitsgemäß und nicht belegbar sind. Hierunter fällt auch die Bezeichnung „Bio“.
Jeder kann Kosmetikprodukte also entsprechend deklarieren, muss aber bei einer Kontrolle den Nachweis darüber erbringen können. In Ermangelung konkreter, gesetzlicher Vorgaben orientieren sich die Prüfer häufig an den freiwilligen Standards von Bio-Kosmetik-Siegeln, mit denen sich Hersteller von Kosmetika zertifizieren lassen können. Stichprobenartig kontrolliert wird das in Deutschland von den zuständigen Landesbehörden.
Heruntergebrochen lässt sich aber sagen: In den meisten Fällen stammt ein Bio-Inhaltsstoff aus einer Pflanze, die ohne synthetische Chemikalien angebaut wurde und anschließend nur minimal verarbeitet wird, um möglichst viele natürliche Eigenschaften zu bewahren.
Doch der Begriff verrät dir nicht:
-
ob der Inhaltsstoff wirksam ist
-
wie deine Haut darauf reagiert
-
ob er auf Sicherheit oder Stabilität getestet wurde
Ein instabiler, hochkonzentrierter oder falsch gelagerter Bio-Extrakt kann der Haut mehr schaden als nützen.
Die drei Inhaltsstoff-Kategorien in hochwertiger Hautpflege
Wenn du Hautpflege möchtest, die sicher, wirksam und hautfreundlich ist, solltest du über das „Bio“-Label hinausblicken und gezieltere Fragen zur Inhaltsstoffqualität stellen.
Hier sind drei wichtige Kategorien:
1) Inhaltsstoffe in Pharma-Qualität
Pharmazeutisch reine Inhaltsstoffe unterliegen strengeren Standards als herkömmliche kosmetische Rohstoffe. Sie müssen:
-
hochrein sein
-
eine gleichbleibende Konzentration aufweisen
-
frei von Verunreinigungen sein
- klinisch auf Sicherheit und Wirksamkeit getestet sein
Oft handelt es sich um dieselben Wirkstoffe, die auch in dermatologischen Behandlungen oder verschreibungspflichtiger Hautpflege verwendet werden.
Entgegen der landläufigen Meinung sind pharmazeutisch reine Inhaltsstoffe keineswegs „aggressiv“. Im Gegenteil – sie wurden gezielt getestet und optimiert, um in jeder Hinsicht die besten Ergebnisse zu liefern.
Du wirst nicht immer „pharmazeutisch rein“ auf der Verpackung lesen. Aber seriöse Marken, die solche Inhaltsstoffe verwenden – wie Doctor Eckstein – legen großen Wert auf klinische Studien, dermatologische Empfehlungen und Qualitätstests bei allem, was sie entwickeln.
2) Zertifizierte, natürliche Inhaltsstoffe
Auch wenn Marketing uns etwas anderes glauben lassen möchte: „natürlich“ bedeutet nicht automatisch „hochwertig“. Manche natürliche Inhaltsstoffe stammen aus unkontrollierten Umgebungen – ohne Rückverfolgbarkeit oder Standardisierung. Andere sind zwar minimal verarbeitet, verlieren aber schnell ihre Wirksamkeit oder sind instabil auf der Haut.
Zertifizierte natürliche Inhaltsstoffe werden von unabhängigen Organisationen geprüft – hinsichtlich Herkunft, Verarbeitung und Konservierung. Zu den vertrauenswürdigsten Standards zählen:
-
COSMOS
COSMOS ist ein europäischer Standard, der die Herkunft von Inhaltsstoffen (ob natürlich oder biologisch), deren Verarbeitung, die Umweltverträglichkeit sowie die Verpackung eines Produkts bewertet. Zudem setzt COSMOS klare Grenzen für synthetische Konservierungsstoffe und Duftstoffe.
-
Ecocert
Ecocert zählt zu den ersten Zertifizierungen für natürliche und biologische Kosmetik. Sie verlangt, dass ein festgelegter Prozentsatz der Inhaltsstoffe entweder natürlichen Ursprungs oder biologisch angebaut ist. Darüber hinaus gelten strenge Regeln für Verarbeitung, Lagerung und Kennzeichnung – um Greenwashing zu verhindern und ökologische Verantwortung zu fördern.
-
NaTrue
NaTrue zertifiziert Produkte basierend auf dem Anteil natürlicher oder biologischer Inhaltsstoffe. Synthetische Farbstoffe, Duftstoffe und aggressive Konservierungsmittel sind verboten. Gleichzeitig fordert NaTrue eine transparente Kennzeichnung, damit Verbraucher genau wissen, was sie verwenden.
3) Biologische Inhaltsstoffe
Damit kein Missverständnis entsteht: Zertifizierte biologische Inhaltsstoffe sind keineswegs das Problem. Wenn sie verantwortungsvoll gewonnen und verarbeitet werden, können sie eine hervorragende Ergänzung jeder Hautpflegeformel sein.
Öle und Extrakte aus biologisch angebauten Pflanzen können:
-
reich an Antioxidantien sein
-
von Natur aus entzündungshemmend wirken
-
voller essenzieller Fettsäuren und Nährstoffe stecken
-
mit geringerer Wahrscheinlichkeit Pestizidrückstände enthalten
Aber auch hier gilt: Das Label „Bio“ sagt dir, wie eine Pflanze angebaut wurde – nicht, ob der daraus gewonnene Inhaltsstoff für deine Haut geeignet ist.
Ein biologisches ätherisches Öl kann beispielsweise für empfindliche Haut zu stark oder reizend sein. Selbst der beste Bio-Inhaltsstoff verliert seine Wirksamkeit, wenn er schlecht verarbeitet, Licht, Luft oder Hitze ausgesetzt oder in einer instabilen Formulierung eingebunden wird.
Fazit: Ein biologischer Inhaltsstoff ist nur dann wirksam, wenn er rein, stabil und durchdacht in das Endprodukt integriert wurde.
Worauf solltest du stattdessen achten?
Manche machen den Fehler, sich ausschließlich auf Labels zu verlassen. Viel wichtiger ist es, die Qualität der Inhaltsstoffe, die Stabilität der Formulierung und die Hautverträglichkeit eines Produkts zu bewerten.
1) Qualität der Inhaltsstoffe
Die Qualität eines Hautpflegeinhaltsstoffs hängt nicht davon ab, ob er biologisch, natürlich oder synthetisch ist. Entscheidend ist:
-
frei von Verunreinigungen
-
verantwortungsvoll gewonnen
-
auf Konsistenz und Leistung getestet
Achte auf Marken, die transparent mit der Qualität ihrer Inhaltsstoffe umgehen. Klare Formulierungsstandards sind ein Zeichen für Integrität.
2) Stabilität der Formulierung
Viele leistungsstarke Wirkstoffe – wie Retinol, Vitamin C oder andere Antioxidantien – reagieren empfindlich auf Luft, Licht und pH-Werte. Ohne geeignete Stabilisierung können sie oxidieren, sich zersetzen oder ihre Wirksamkeit verlieren, noch bevor sie deine Haut erreichen.
Eine stabile Formulierung ist eine sichere Formulierung. Beim Kauf und der Anwendung solltest du:
-
Die Inhaltsstoffliste auf Konservierungsstoffe prüfen (mikrobielle Stabilität)
Konservierungsstoffe sind in wasserbasierten Produkten unerlässlich, da sie die Formulierung vor mikrobieller Belastung schützen. Auch in Bio-Produkten ist eine gewisse Konservierung wichtig.
-
Veränderungen in Textur, Farbe oder Geruch beachten (physikalische Stabilität)
Leichte Unterschiede zwischen Chargen sind normal. Wenn ein Produkt jedoch deutlich nachdunkelt, unangenehm riecht oder sich trennt, kann es sich zersetzen. Lagere Hautpflegeprodukte stets licht- und wärmegeschützt – und verwende sie nicht weiter, wenn sie „gekippt“ wirken.
3) Hautverträglichkeit
Kein Inhaltsstoff – ob bio oder nicht – ist für jeden Hauttyp ideal. Besonders empfindliche oder zu Unreinheiten neigende Haut kann auf ätherische Öle, natürliche Pflanzenextrakte oder bestimmte natürliche Duftstoffe reagieren, selbst wenn sie rein und hochwertig sind.
In solchen Fällen bieten sanfte, pharmazeutisch reine Inhaltsstoffe oft bessere Verträglichkeit und verlässlichere Ergebnisse. Ein weiterer Pluspunkt: Wenn das Produkt dermatologisch auf Hautverträglichkeit getestet wurde.
Die beste Wahl ist die, die zu deiner Haut im Hier und Jetzt passt. Das kann sich mit den Jahreszeiten, deinem Umfeld oder deiner Pflegeroutine ändern. Wähle Produkte nach ihrer Leistung – und danach, wie deine Haut darauf reagiert.
Setze auf Qualität
Ein Bio-Label kann beruhigend wirken. Doch es sollte nicht allein über deine Entscheidung bestimmen.
Deiner Haut ist es egal, ob ein Inhaltsstoff auf einem Feld geerntet oder im Labor hergestellt wurde. Was zählt, ist, dass die Formulierung wirksam, stabil und auf die individuellen Bedürfnisse deiner Haut abgestimmt ist.
Bei Doctor Eckstein® verbinden wir das Beste aus Natur und Wissenschaft. Unsere Formeln vereinen bewährte pflanzliche Extrakte mit fortschrittlichen, hautunterstützenden Wirkstoffen wie Peptiden und Liposomen. Jedes Produkt wird nach höchsten Standards entwickelt und durch dermatologische Forschung gestützt.
Wir setzen gezielt auf eine Auswahl pharmazeutisch reiner, zertifiziert natürlicher und biologischer Inhaltsstoffe – und lassen uns bei der Entwicklung unserer Hautpflege von der Reinheit, Wirksamkeit und Qualität der Inhaltsstoffe leiten.
Bist du bereit, mehr aus deiner Hautpflege herauszuholen? Entdecke jetzt die Hautpflegelösungen von Doctor Eckstein®!
Deine Verena Eckstein
Quellen:
Europäische Kommission (2013). Verordnung (EU) Nr. 655/2013 der Kommission vom 10. Juli 2013 zur Festlegung gemeinsamer Kriterien zur Begründung von Werbeaussagen im Zusammenhang mit kosmetischen Mitteln, ABl. L 190 vom 11.7.2013, S. 31. CELEX: 32013R0655 I IFH Köln (2024). Bio-Anteil 2030: Zwischen 8,1 und 17,3 Prozent – das Flächenwachstum entscheidet. Pressemitteilung vom 10.06.2024